Studienreise nach Brüssel - Teil 2

14.05.2025 -  

Tage voller Austausch, Einblicke und Ausblicke: Teil 2 der Studienreise nach Brüssel

Auch der zweite Morgen in der belgischen Hauptstadt begann mit einem reichhaltigen Frühstück, bevor wir erneut mit der Metro ins Europa-Viertel aufbrachen. Die Haltestelle „Schuman“ entwickelte sich im Verlauf der Reise zum vertrauten Ausgangspunkt unserer Besuche bei den europäischen Institutionen.

Am Vormittag stand ein besonders intensiver Programmpunkt auf dem Plan: der Besuch bei der Europäischen Kommission. Dort erwartete uns zunächst ein Gespräch mit zwei Mitarbeitenden – darunter ein Teilnehmer des renommierten Blue Book Traineeships. Sie vermittelten uns Einblicke in die Arbeitsweise der Kommission, deren interkulturelle Zusammensetzung sowie die verschiedenen Aufgabenbereiche. Die Diskussion war nicht nur informativ, sondern auch bemerkenswert offen und lebendig – sie dauerte fast zwei Stunden, bevor eine wohlverdiente Kaffeepause folgte.

Anschließend wurde das Gespräch durch eine weitere Expertenrunde vertieft: Daniel Woehl, Head of Unit D.5(zuständig für Finnland, Lettland, Estland, Litauen) bei der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration (DG EMPL), stellte sich den Fragen unserer vorbereiteten Expert:innengruppe. Auch hier entwickelte sich ein spannender Austausch zu sozialen Themenfeldern auf EU-Ebene.

Die ausgedehnte Mittagspause von rund drei Stunden wurde individuell genutzt – ob bei Sonnenschein mit belgischen Spezialitäten, bei einem Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten oder zur kurzen Erholung in einem der vielen Parks der Stadt.

Am späten Nachmittag besuchten wir die German Association of Energy and Water Industries (BDEW), wo uns Carmen Descamps, Fachgebietsleiterin für EU-Energie- und Digitalpolitik, empfing. In diesem Gespräch erhielten wir spannende Einblicke in die Rolle von Interessenvertretung (Lobbyismus) in Brüssel – ein Thema, das für viele neu und überraschend zugänglich war.

Der letzte Abend wurde entspannt eingeläutet: Mit Souvenirs und Leckereien in der Hand genossen viele den Sonnenuntergang von der Dachterrasse der Alten Börse, mit Panoramablick über die Brüsseler Skyline. Als besonderes Highlight stieß eine Bachelor-Studentin der European Studies, die aktuell ein Praktikum im Europäischen Parlamentabsolviert, zur Gruppe – eine schöne Verbindung zwischen Studiengängen und Studienphasen, und ein Vorgeschmack auf den nächsten Tag.

Am Mittwoch, den 2. April 2025, lag beim Frühstück bereits spürbare Aufbruchsstimmung in der Luft – auch wenn es an Auswahl und Atmosphäre nicht mangelte. Danach wurden die Koffer gepackt und sicher im Hotel verstaut, bevor es ein letztes Mal mit der Metro in Richtung europäischer Institutionen ging.

Unser Ziel war das Europäische Parlament, das allein durch seine imposante Architektur beeindruckte. Im interaktiven Besucherbereich erhielten wir eine Einführung in die politischen Fraktionen und die Arbeitsweise des Hauses. Zwar waren viele Abgeordnete aufgrund einer parallel stattfindenden Sitzung in Straßburg nicht vor Ort, doch wir konnten die laufenden Debatten per Live-Stream mitverfolgen. Ein Rundgang durch den berühmten Plenarsaal („Hemicycle“)rundete den Besuch ab.

Nach der Mittagspause – die sich für viele bereits wie ein kleiner Abschied anfühlte – verabschiedeten sich Frank Leebvon der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und Jette, Praktikantin bei GOEUROPE!, um die Heimreise anzutreten. Die übrigen Teilnehmenden besuchten in kleinerer Runde noch das European Economic and Social Committee (EESC) – eine EU-Institution, die oft weniger im Fokus steht, jedoch eine zentrale Rolle im Dialog zwischen Zivilgesellschaft, Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen spielt.

Trotz der vielen Eindrücke gelang es dem sympathischen Referenten, die Aufmerksamkeit noch einmal zu fesseln. In einer offenen Diskussion konnten wir die Bedeutung partizipativer Gremien und Beratungsgremien im institutionellen Gefüge der EU besser einordnen.

Nach einem letzten Blick auf das Brüsseler Stadtbild ging es zurück zum Hotel, Koffer holen – und dann direkt zum Bahnhof. Die Rückreise verlief unerwartet reibungslos: Alle Züge waren pünktlich, und die Stunden wurden genutzt, um Fotos auszutauschen, Erlebtes zu reflektieren und neue Karrierepläne zu schmieden. Es wurde gelacht, vernetzt – und bereits erste Ideen für ein Wiedersehen geschmiedet.

Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, Organisator:innen und Unterstützer:innen dieser Reise.
Brüssel – bis bald!

                  

Letzte Änderung: 14.05.2025 -
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